Transexual vocabulary
Biphobie
Neben Homo- und Transphobie, gibt es auch Biphobie. Als (noch) nicht gängiges Konzept beschreibt Biphobie die Angst vor Bisexuellen, basierend auf spezifischen Stereotypen und Vorurteilen gegen diese, was zu Gewalt, Diskriminierung und Ausgrenzung führen kann.
Bisexuelle
Als Bisexuelle werden Männer und Frauen bezeichnet, die sich emotional und/oder sexuell sowohl zu Männern als auch zu Frauen hingezogen fühlen. Sie können mit den beiden Geschlechtern sexuelle und/oder nicht-sexuelle Beziehungen eingehen oder sich dies wünschen.
Cisgender/Cissexismus
Cissexismus beschreibt die Ablehnung, Ausgrenzung und Diskriminierung von Trans*Menschen durch Menschen, deren Geschlechtsidentität mit dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht in Einklang steht bzw. noch nie hinterfragt wurde (auch cisgender oder cisgeschlechtliche Menschen genannt). Cissexismus resultiert in Abwertungsstrategien, der Aufrechterhaltung von zweigeschlechtlichen Überlegenheitssystemen und oft in Gewalt gegen Trans*Personen.
Das lateinische Präfix “cis-” (auf dieser Seite, diesseits, binnen, innerhalb) bildet das Antonym von trans- (über-, hinüber-, durch-, hindurch-). Cis- und Begriffe wie cisgender, wurden von der Trans*Bewegung eingeführt, um Trans* nicht immer als Abweichung von der Norm zu definieren. Cissexismus soll im Unterschied zu Transphobie außerdem die Gewaltförmigkeit und systemische Verankerung des Zweigeschlechtersystems betonen und auch die Spezifika der Ablehnung von Trans* im Vergleich zu Sexismus deutlich machen.
Of Color, People/Queers (PoC, QPoC)
Die Bezeichnung People of Color ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrungen in weißen Mehrheitsgesellschaften. Der Begriff ist nicht ins Deutsche übersetzbar und wird von PoC selbst auf Englisch verwendet. Er verbindet Menschen, die aufgrund phänotypischer Eigenschaften wie Haut-, Augen- und/oder Haarfarbe, Haarstruktur sowie unterstellter, angenommener oder tatsächlicher Migrationsgeschichte nicht als Zugehörige der weißen Mehrheitsgesellschaften identifiziert und anerkannt werden.
Queers of Color beziehen sich auf die Bezeichnung PoC. Sie grenzen sich damit nicht nur von der weißen Mehrheitsgesellschaft ab, sondern auch von den rassifizierten Dominanzverhältnissen innerhalb von LSBTI-Bewegungen.
Drag King
Drag Kings sind – meist, nicht immer – Personen, denen bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde, und die ua im Rahmen von Performances Männlichkeiten darstellen bzw. parodieren. Beim gezielten Einsatz von Geschlechter-Zeichen (zB Bärte, Körpersprache, Kleidung) geht es dabei zT um das Aufzeigen der Konstruiertheit von Geschlecht, aber auch teilweise um den Ausdruck eigener Identitäten.
Drag Queen
Drag Queens sind – meist, nicht immer – Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht, die ua im Rahmen von Performances Weiblichkeiten darstellen bzw. parodieren. Beim gezielten Einsatz von Geschlechter-Zeichen geht es dabei zT um das Aufzeigen der Konstruiertheit von Geschlecht, aber auch teilweise um den Ausdruck eigener Identitäten.
Frau/Mann mit transsexueller/transidentischer Vergangenheit
Diese Bezeichnung wählen manche Menschen, für die Trans* keine Identität und kein Lebenskonzept, sondern ein Durchgangsstadium auf dem Weg in ihr Identitätsgeschlecht als Frau oder Mann ist.
Geschlechtsidentität
Unter Geschlechtsidentität versteht man das tief empfundene innere und persönliche Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht, das mit dem Geschlecht, das einem Menschen bei seiner Geburt zugewiesen wurde, übereinstimmen kann, jedoch nicht muss, und außerdem nicht zeitlich stringent erfahren werden muss. Geschlechtsidentität manifestiert sich ua in der Wahrnehmung des eigenen Körpers und seiner Repräsentanz nach außen.
Homonationalismus
Der Begriff Homonationalismus wurde von Jasbir Puar geprägt. 4 Er verweist auf die Vereinnahmung von LSBTI-Emanzipationsforderungen für nationalistische Ziele. Prominente Beispiele für Homonationalismus sind die Legitimation von restriktiven Einwanderungspolitiken oder Kriegen, die im Namen des Schutzes von „sexuellen Minderheiten“ geführt werden. Dazu gehören auch Formen des anti-muslimischen Rassismus und Ausgrenzung queerer Migrant_innen in LSBTI-Communities.
Homophobie
Homophobie beschreibt die Angst und Ablehnung von gleichgeschlechtlich lebenden und liebenden Männern und Frauen, die zu Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt führen kann. Homophobie beruht auf einer systemisch abgesicherten, zwangsförmigen Zweigeschlechtlichkeit, in der sexuelles und emotionales Begehren nur zwischen Frau und Mann gedacht werden kann, was als Heteronormativität bezeichnet wird.
Inter*
Inter* ist ein Begriff, der sich aus der Community entwickelt hat, und der als ein emanzipatorischer und identitärer Überbegriff die Vielfalt intergeschlechtlicher Realitäten und Körperlichkeiten bezeichnet. Inter* fungiert damit vermehrt als deutscher Oberbegriff für Intersexuelle, Intersex, Hermaphroditen, Zwitter, Intergender sowie inter- oder zwischengeschlechtliche Menschen, die mit einem Körper geboren sind, der den typischen geschlechtlichen Standards und Normen von Mann und Frau nicht entspricht. Intersexualität wird als pathologisierende Diagnose auf diese Personen verwandt, weil deren körperlichen Merkmale medizinisch nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden können.
Viele Inter* lehnen sie daher als Selbstbezeichnung ab. Neuerdings wird von medizinischer Seite zunehmend die Bezeichnung “DSD” (engl. „Disorders of Sexual Development“; dt. „Geschlechtsentwicklungsstörung“) verwendet. Diese Bezeichnung wird jedoch aufgrund des Störungsbegriffes von vielen inter* Menschen noch stärker abgelehnt. Inter* kann eine Geschlechtsidentität sein im Sinne der Selbstdefinition als Zwitter, Hermaphrodit, Intergender etc sein. Inter*Menschen können sich aber auch als Männer, Frauen oder je nach Kontext anders definieren.
Intergeschlechtliche Menschen
Intergeschlechtliche Menschen (auch: Intersexuelle, Inter*Personen, Zwitter, Hermaphroditen) werden mit körperlichen Merkmalen geboren, die medizinisch als „geschlechtlich uneindeutig“ gelten. Intergeschlechtliche Kinder sind immer noch sehr oft normierenden medizinischen (operativen und anderen) Eingriffen mit dem Ziel der Herstellung geschlechtlicher Eindeutigkeit ausgesetzt. Diese Praktiken werden von Intersex-Organisationen als Menschenrechtsverletzungen kritisiert.
Zwischen den Diskriminierungs- sowie Menschenrechtssituationen intergeschlechtlicher und trans* Menschen, ihren Anliegen sowie der unterschiedlichen Positionierung in den Feldern Recht und Medizin ist sorgfältig zu unterscheiden. Manche Menschen verorten ihre Erfahrungen sowohl im Bereich der Intergeschlechtlichkeit als auch in dem der Trans*Lebensweisen.
Interphobie
Neben Homo- und Transphobie, spielt auch Interphobie eine spezifische Rolle. Als (noch) nicht gängiges Konzept beschreibt Interphobie die Angst vor zwischengeschlechtlichen Lebens- und Ausdrucksweisen sowie vor körperlich-geschlechtlicher Vielfalt, die zu Gewalt, Diskriminierung, Ausgrenzung und va der medizinisch-gesellschaftlich-rechtlichen Verunmöglichung von Inter* Identitäten und Körperlichkeiten führt. 7 Es besteht gleichzeitig Kritik an der Verharmlosung der Gewaltsamkeit der Inter*Vernichtung durch den Phobie-Begriff. Andererseits wurde er geschaffen, um Inter* und die spezifischen Formen ihrer Diskriminierung sichtbar zu machen.
LSBTI
Die Abkürzung LSBTI für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter*. An dieser Stelle sei auf einige Probleme verwiesen, die mit dem Akronym verknüpft sind. Erstens bleibt festzuhalten, dass – auch wenn in der Abkürzung das „I“ und „T“ enthalten sind – insbesondere Inter*-, aber auch Trans*Aktivist_innen und deren Anliegen in der LSBTI-Bewegung kaum vertreten sind. Zu berücksichtigen ist zweitens, dass sich nicht alle Inter* oder Trans*Menschen als Teil einer sexualitätsbasierten LSB-Emanzipationsbewegung verstehen. Drittens ist herauszustellen, dass LSBTI westliche Definitionen zusammenfasst, die einen einschränkenden, uniformierenden und hegemonialen Charakter haben. Im Rahmen der vorliegenden Studie sollen diese Bezeichnungen nicht suggerieren, dass es sich hierbei um lebenslang und universell gültige Identitätsformen handelt.
Sie werden in der Studie strategisch benutzt, um über die unterschiedlichsten sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten über alle kulturellen, geographischen, sprachlichen und zeitlichen Grenzen hinweg sprechen zu können. Andere lokale und indigene Selbstdefinitionen wie zB Lesbi (Indonesien), Shamakhami (Bangladesch), Hijra (Indien/Pakistan), Jota (Mexiko), Two Spirit (USA/Kanada) etc. sind notwendigerweise darin nicht repräsentiert. Viertens produzieren Aufzählungen immer Ausschlüsse.
Phobie
Das Wort Phobie ist altgriechischen Ursprungs und bedeutet Angst oder Furcht. In Verbindung mit Trans-, Inter-, Homo- oder Biphobie wird daher oft befürchtet, dass durch die Betonung der individuellen Furcht vor Trans*, Inter*, Homo- und Bisexuellen deren systemische Diskriminierung aus dem Blick gerät.
Queer/queer lebende Menschen
Queer fungiert nicht als Identitätsbegriff, sondern verweist ua auf Praktiken und gesellschaftliche Positionen, die zweigeschlechtliche und heterosexuelle Normen in Frage stellen.
Rassismus
Als Rassismus wird nach John Stuart Hall 9 eine soziale Praxis bezeichnet, die eine Gesellschaft nach Hautfarben unterteilt. In rassistischen Diskursen fungieren körperliche Merkmale als Bedeutungsträger innerhalb eines Systems der Differenz und Macht. Es entsteht ein rassistisches Klassifikationssystem, welches auf „rassischen“ Charakteristika beruht. Dient dieses Klassifikationssystem dazu soziale, politische und ökonomische Praxen zu begründen, die bestimmten Gruppen den Zugang zu materiellen oder symbolischen Ressourcen verwehren, so handelt es sich um rassistische Praxen.
Rassistische Praxen beziehen sich auf Rassen, obwohl es nachgewiesenermaßen keine Rassen gibt. Diese Paradoxie ist nach Hall bestimmend für den ideologischen Diskurs. Die Verknüpfung von Ausgrenzung und Macht bildet die rassistische Ideologie welche dazu dient, bestimmte Gruppen vom Zugang zu materiellen, kulturellen und symbolischen Ressourcen auszuschließen.
Trans*
Trans* ist ein recht junger, im deutschsprachigen Raum inzwischen verbreiteter, weit gefasster Oberbegriff für eine Vielfalt von Identitäten und Lebensweisen. Dabei dient der Stern * als Platzhalter für diverse Komposita. Trans* findet Verwendung in einem Spektrum von trans*, LSBT- und queer-feministischen Kontexten, die von Selbsthilfe- bis hin zu aktivistischen Gruppen reichen.
Aufgrund dieser Verbreitung und Inklusivität verwenden wir Trans* als Oberbegriff, um ein breites Spektrum von Identitäten, -Lebensweisen und -Konzepten zu bezeichnen, auch solche, die sich geschlechtlich nicht verorten (lassen) möchten. Gleichzeitig ist es uns ein Anliegen, die jeweils spezifischen Erfahrungen, Positionen und Selbstbezeichnungen zu differenzieren und zu bennenen, die im Folgenden vorgestellt werden. Die Schwierigkeiten und Grenzen eines Oberbegriffs sind uns bewusst.
Trans
Trans (ohne *) wird seit Ende der 1990er Jahre insbesondere im englischen Sprachraum als möglichst inklusiver Oberbegriff verwendet (vgl. Whittle 2006). 11 Jedoch problematisieren einige Autor_innen die Weiße und westliche Prägung von Begriffen für Menschen, die Geschlechtergrenzen überschreiten, und plädieren für eine differenzierte Bezeichnungspraxis, die Selbstbezeichnungen von People of Color zur Sprache bringt.
Transe
Manche Trans*Personen/Gruppen eignen sich den ursprünglich pejorativen Begriff „Transe“ als Selbstbezeichnung an, 13 andere empfinden ihn jedoch weiterhin als abwertend und lehnen ihn ab.
Transfrau
Transfrauen leben im selbstgewählten weiblichen Geschlecht (bei vormals zugewiesenem männlichen Geschlecht). 15 Je nach eigener Perspektive und/oder Verortung im Spektrum von transsexuell, transgender, trans* etc. verstehen sich Transfrauen zT auch als Transweiblichkeiten, Mann-zu-Frau-Transsexuelle ( MzF – bzw. aus dem Englischen MtF oder M2F für „male to female“) oder Mann-zu Frau-Transidenten.
Transmann
Transmänner leben im selbstgewählten männlichen Geschlecht (bei vormals zugewiesenem weiblichen Geschlecht). Je nach eigener Perspektive und/oder Verortung im Spektrum von transsexuell, transgender, trans* etc. verstehen sich Transmänner zT auch als Transmännlichkeiten, Frau-zu-Mann-Transsexuelle ( FzM – bzw. aus dem Englischen FtM oder F2M für „female to male“), Frau-zu-Mann-Transidenten . „Transmann“ wird im deutschsprachigen Raum auch als weit gefasster Begriff verwendet für alle Menschen, die sich mit ihrem ehemals weiblichen Geburtsgeschlecht nicht oder nur teilweise identifizieren können.
Transgender
Virginia Prince (1912-2009) prägte den Transgender-Begriff in den 1970er Jahren in den USA. Sie lebte als Frau, ohne ihren‚ männlichen' Körper operativ verändern zu lassen, und fand ihre Lebensweise weder mit dem Begriff „Transvestit“ noch mit dem der „präoperativen Transsexuellen“ repräsentiert. Mit der Selbstbezeichnung „Transgenderist“ grenzte sie sich von der Pathologisierung durch den medizinisch-psychiatrischen Diskurs ab: “We ain't broken – so stop trying to fix us!“
Im Laufe der 1990er Jahre wurde der Transgender-Begriff ausgeweitet und wird ua verwendet
für andere Weisen von Geschlechtswechsel bzw. –veränderung, als es das medizinische Transsexualitätsmodell vorsieht
als politischer Begriff für Identitäten und Lebensweisen, die das Zwei-Geschlechter-Modell in Frage stellen
als Oberbegriff für vielfältige Weisen von Trans*
Die Verwendung als Oberbegriff ist verbreitet, stößt jedoch auch auf Kritik: So lehnen es transsexuelle Menschen zT ab, sich unter der Kategorie Transgender subsumieren zu lassen, vor allem wenn sie ihren Geschlechtswechsel innerhalb einer Zwei-Geschlechter-Struktur verorten und sich klar von geschlechtlicher Uneindeutigkeit unterschieden wissen möchten.
Transgeschlechtlichkeit
„Transgeschlechtlich“ beschreibt eine Vielzahl geschlechtlicher Identitäten und Ausdrucksweisen jenseits der Zwei-Geschlechter-Norm, ohne auf das medizinische Vokabular zurückzugreifen.
Transidentität
Diese Wortschöpfung aus dem deutschen Sprachraum verzichtet auf den irritierenden Sexualitätsbegriff in „transsexuell“ und betont stattdessen den geschlechtlichen Identitätsaspekt. So definieren sich manche Trans*Menschen als transidentisch oder Transident.
Transphobie
Transphobie beschreibt die Angst und Ablehnung von Trans*Menschen, die zu Gewalt, Diskriminierung, Ausgrenzung führen kann. Wie Homophobie, beruht auch Transphobie auf einer systemisch abgesicherten, zwangsförmigen Zweigeschlechtlichkeit, die auf der Permanenzannahme und Fremdzuweisung von Geschlecht aufgebaut ist. Um die Gewaltförmigkeit des Zweigeschlechtersystems zu betonen werden auch oft alternative Begriffe wie Cissexismus oder Trans*Misogynie als die auf Frauenfeindlichkeit beruhende Angst vor Transfrauen benutzt. Viele Trans*Menschen erfahren auch Homophobie, wenn ihre in dem Fall nicht sichtbare oder wahrgenommene Geschlechtsidentität als Homosexualität ausgelegt wird.
Transsexuell/Transsexualität
Als Transsexuelle bezeichnen sich Menschen, die sich mit dem ‚Gegengeschlecht' des ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts identifizieren. Oft ist ihnen die Veränderung ihres Körpers mittels Hormonen, sogenannten geschlechtsangleichenden Operationen und anderen Schritten ein starkes Bedürfnis, weil sie ihren Körper (in individuell unterschiedlichem Ausmaß) als nicht stimmig empfinden und dies als leidvoll erleben.
Transsexualität ist eine medizinisch-psychologische Kategorie und in ihrer heutigen Form in den 1950er Jahren geprägt worden. Der Begriff umschreibt das andauernde, starke Bedürfnis, dem ‚Gegengeschlecht' anzugehören und den Körper diesem angleichen zu wollen.
Manche sich als transsexuell identifizierende Menschen füllen den Begriff in Anlehnung an das medizinische Konzept, andere auf individuelle Weise. So können sich durchaus auch Personen selbst als transsexuell definieren, die keine, nur manche oder andere als dem medizinischen Standard entsprechende Körperveränderungen anstreben.
Transvestit/Transvestitismus
Auch diese Begriffe entstammen der medizinisch-psychologischen Diagnostik. Sie bezeichnen das Tragen ‚gegengeschlechtlicher' Kleidung (engl. Cross-Dressing), um zeitweilige Zugehörigkeit zum ‚anderen Geschlecht' zu erleben, ohne den Wunsch nach dauerhaftem Geschlechtswechsel oder chirurgischen Eingriffen. Meist sind dabei Personen im Blick, deren zugewiesenes Geschlecht männlich ist. Jedoch gibt es auch selbstidentifizierte Transvestitinnen bzw. Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht „weiblich“ lautet (vgl. Sullivan 2006).
Der Begriff des „fetischistischen Transvestitismus“ verbindet das Tragen ‚gegengeschlechtlicher' Kleidung mit sexueller Motivation.
Manche Trans*Menschen identifizieren sich selbst als Transvestiten oder Cross-Dresser 23, grenzen sie sich jedoch von der verbreiteten pejorativen Bedeutung des Begriffs bzw. der negativen Besetzung einer Verbindung der Geschlechtsveränderung mit sexueller Stimulation ab (vgl. Prince 1997).